Bevor ich ins Dorf gekommen bin, wurde ich von Dalyn und Nalinrat von der NGO (kommt noch ein Artikel) eingeschult: Sitten und Gebräuche, wie habe ich mich in der Schule zu verhalten, wie benehme ich mich im Tempel und gegenüber einem Mönch. Das war sehr sinnvoll.
Mönche haben Sonderstellung: im Bus gehört ihnen die Letze Reihe, im Flieger die erste. Wenn es im Tempel eine gemeinsame Mahlzeit gibt, sitzen die Mönche immer höher, man hat das Wai besonders auszuführen. Hat sich auch rückwärts rutschend ein Stück zu entfernen. Beim Übergeben einer Opfergabe am Straßenrand muss man den rechten Arm mit der linken Hand unterstützen. Die Schuhe sind dabei ausgezogen. Und vor allem: Man darf einen Mönch nicht berühren!
Ich war mit dem Bus am Rückweg von Laos, von Nong Khai nach Bueng Kan. Vorletzte Reihe Mittelgang. In der letzten Reihe 2 Mönche, möglichst großer Abstand. Der eine war schon sehr alt, sehr gebrechlich und offensichtlich fast blind. Mühevoll hat er sich hoch gerappelt und wollte nach vorne gehen. Als er gerade bei mir war, machte der Bus einen argen Ruckler! – Und, oh Schreck! der Mönch fiel genau auf mich, und wäre beinahe mit dem Kopf zwischen den beiden Reihen weiter gestürzt!
Es war eine Reflexreaktion, ich habe ihn aufgefangen und wieder auf die Beine gestellt.
Aber dann kam der Schreck! Ich habe ja einen Mönch angegriffen! Das darf man ja nicht! Andrerseits wäre er ziemlich sicher verletzt worden! Ich habe die Hände vor dem Gesicht zusammen geschlagen, mich zum anderen Mönch gewendet. Der hat aber durch mich durch geschaut, der erste hat auch keine Reaktion gezeigt.
Was zählt nun mehr? Hilfe geben und Regel verletzen? Oder Regel beachten und der Mönch ist verletzt?
KittiChai hat mich beruhigt: Die Hilfeleistung hat Vorrang! Im Buddhismus hilft man einander.
Meine Thai-Freunde haben über diese Geschichte Tränen gelacht und das sehr “Sanuk” gefunden und gemeint, das müsste ich unbedingt im Blog schreiben.
Before I came to the village I have been taught by Dalyn and Nalinrat from the NGO how to behave in Thai culture environment. What to observe at school and – very important how to behave in the temple (Wat) and with monks.
Monks have an exceptional position: In the bus they have the last row, in the aircraft the first. In case you have a meal with them in the Wat, you have to sit lower, you have to move backwards when you leave. When you give something at the street: of course, shoes off and left hand holds right arm….
And most important: Never touch a monk!
On the return of my Laos-travel I was in the Bus from Nong Khai to Bueng Kan.
2 monks in the last row, I in the row before last, aile seat. One monk very old , very frail, nearly blind.
He tried to move to the front, but – dear heaven! The bus made some unexpected movement, and the monk fell on me! And he nearly fell with his head between the two rows and would have been injured! Automatically I caught him and put him back on his legs.
But then! Dear me! I have touched a monk!!! I beat together my hands in front of face and looked to the other monk. Both did not show any reaction.
What is more important? To help or to obey the rules?
KittiChai, director of my school and former monk said: The help has priority.
My Thai friends had big laughter, much “Sanuk” and said I should post this story!